#8 Die, in der jede Persönlichkeit einen Namen hat

Shownotes

Lebt es sich besser in Baumhäusern? Sophie verteidigt die Ehre der Sonntage und Katja ist vollkommen orientierungslos

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00:00:00: Welches Haushaltsgerät wärst du?

00:00:02: Kein Staubsauger.

00:00:03: Und warum nicht?

00:00:04: Hasse Staubsaugen.

00:00:05: Ich auch.

00:00:06: Ich hasse Staubsaugen.

00:00:07: Ich

00:00:07: würde lieber ein Fußballfeld nach Zwischen als ein Quadratmeter Staub zusammen.

00:00:12: Ach, das will ich aber wischen will ich eigentlich auch nicht.

00:00:15: Aber Staubsaugen, ich weiß auch nicht, was das ist.

00:00:17: Ich nehme lieber ein Besen und kehre die Wohnung.

00:00:19: Was ist das, warum ist das so?

00:00:20: Ich kann nicht sagen, was mich am Staubsauger so nervt.

00:00:23: Ein Staubsauger ist wie ein Öltanker.

00:00:25: Der ist einfach behäbig.

00:00:27: Ich zieh den dann hinter mir her und das ist irgendwie schwer.

00:00:29: Dann bleibe ich da wieder an der Ecke hängen.

00:00:31: Dann fällt er wieder wie ein Käfer auf den Rücken.

00:00:33: Und macht komische

00:00:34: Geräusche, ich hasse es.

00:00:35: Ich

00:00:36: hasse den Staubsauger.

00:00:37: Oder dann ist dieses Ding unten verdreht.

00:00:40: Auch wie mit so einer leichten Behinderung.

00:00:42: Auf einmal.

00:00:42: dann versuchst du da irgendwo hinzusaugen.

00:00:44: Und dann musst

00:00:44: du die Handschrägheit, weil die Halter von oben sich irgendwie verdrehen

00:00:47: hat.

00:00:47: Genau.

00:00:47: Oder du musst es wieder auseinander bauen und dann wieder richtig zusammen bauen.

00:00:50: Staubsaugen ist einfach nur... Ja,

00:00:53: ich hasse Staubsaugen.

00:00:54: Aber was könnte ich denn sonst sein?

00:00:56: Ach, ich glaube, ich bin Zerranfeld.

00:00:59: Vielleicht bin

00:00:59: ich ein Ofen.

00:01:00: Ich bin hot.

00:01:02: Ich

00:01:23: würde mich jetzt leicht beeinträchtigt beschreiben.

00:01:28: Erzähl

00:01:28: jetzt erstmal von deiner Beeinträchtigung.

00:01:29: Also

00:01:30: ich habe eine Google Maps Beeinträchtigung.

00:01:32: Okay.

00:01:33: Wenn ich irgendwo bin, also ich check dann schon okay, da stehe ich und ich muss jetzt da und da hin.

00:01:38: Aber zum Beispiel, wenn ich aus dem Bahnhof rausgehe, ich kann mich in den Himmelsrichtungen nicht orientieren.

00:01:44: Oder ich stehe in der Straße und weiß jetzt, ich muss jetzt genau noch fünfhundert Meter gerade ausgehen und dann links, aber ich weiß nicht, aus welcher Perspektive.

00:01:54: Dann schaue ich auf Google Maps.

00:01:55: Aber

00:01:55: da wird es doch ganz genau angezeigt.

00:01:57: Ja, und ich checke es nicht.

00:01:58: Und da ist dieser blaue Punkt mit dieser Öffnung nach vorne.

00:02:01: Mit dem Schatten.

00:02:02: Ja, genau, mit dem Schatten nach hinten.

00:02:04: Ja, vielleicht ist das der Grund, warum ich immer in die falsche Richtung laufe, weil ich den Punkt nicht verstehe.

00:02:08: Jedenfalls ist es wirklich so, dass ich immer erst mal dreihundert Meter in die falsche Richtung laufe, um dann zu checken, ah, der Punkt bewegt sich in die falsche Richtung, dann bleibe ich stehen und dann gehe ich zurück in die richtige Richtung.

00:02:21: Und ich bin ja oft und gern auch mit meiner Freundin Marie unterwegs.

00:02:26: Und die ist leider auch Google Maps behindert.

00:02:28: Ach,

00:02:29: die hat die gleiche behindert.

00:02:30: Ja,

00:02:30: leider auch.

00:02:31: Deswegen machen wir das auch oft zusammen, dass wir einfach mal dreihundert Meter in die falsche Richtung laufen.

00:02:36: So, dann ist aber mein Anspruch auch, wenn ich zum Beispiel jetzt irgendwo eine Städtereise hinmache.

00:02:40: dass ich mich immer versuche zu bewegen, als wäre ich dort zu Hause.

00:02:43: Ich möchte nicht als Touristin auffallen.

00:02:45: Das heißt, ich gehe sehr straight, sehr selbstbewusst mit strammem Schritt voran.

00:02:50: Das heißt, ich gehe total selbstbewusst, dreihundert Meter in die falsche Richtung, schaue ganz heimlich auf meinen Google Maps und merke dann, fuck, ich bin falsch, dann bleibe ich stehen, schaue mich kurz vollkommen selbstbewusst um, um mir dann mit einer Kehrtwende im gleichen Offenzahn in die andere Richtung zu gehen.

00:03:06: Ich

00:03:07: will gestehen... dass ich das ähnlich mache wie du.

00:03:12: Der Punkt mit dem Schatten oder der Öffnung hat mich auch schon oft verwirrt.

00:03:16: Und ich erinnere mich daran, dass ich erst dieses Jahr in Berlin, mal wieder war ich mal, ich hab dann ein paar Jahre gelebt, aber das ist auch schon eine ganze Weile her, musste dann wohin, wo ich halt noch nie war in der Stadt, weil die ist ja auch riesig.

00:03:27: Charlottenburg.

00:03:28: Es war tatsächlich sogar ein Kreuzburg.

00:03:30: Kreuzburg.

00:03:31: Ich hab ja in Berlin gelogen.

00:03:32: Jetzt weiß

00:03:32: ich noch, wo ich ihn gefunden hast.

00:03:34: Wo geht's hier nach Kreuzburg?

00:03:35: Und hatte genau dasselbe.

00:03:36: Und das, dass ich mir das nicht eingestehen möchte, dass ich irgendwie touristisch

00:03:40: bin.

00:03:40: Hast du noch nie in Kreuzberg?

00:03:42: Doch, aber halt nicht dort in Kreuzberg.

00:03:43: Da war ich halt noch nie.

00:03:44: Also, in Kreuzberg natürlich, ich hab in Kreuzberg gewohnt.

00:03:47: Du hast so gewohnt in Kreuzberg.

00:03:49: Eigentlich in Kreuzköln am Kotbusser Damm.

00:03:51: Zwischen Hermannplatz und Kotbusser Tor.

00:03:54: Das war die geilste Bude.

00:03:56: Kotty.

00:03:57: Ja, ein Kotty.

00:03:58: Und Hermannplatz halt auch einfach, na, ach, ich, ich, das ist mal fucking hot.

00:04:02: Ich hab's gelebt dort.

00:04:04: Und die Bude war großartig.

00:04:05: Das war echt mit die beste Zeit da.

00:04:08: Da und Koloniestraße.

00:04:09: Grüße geht raus.

00:04:11: Richtung Wedding, Osloer Straße, Koloniestraße, das ist Second Hood.

00:04:17: Ich sage dir eine Sache, wenn ich wo bin und mich nicht auskenne, ich bin die Obertouristin mittlerweile.

00:04:22: Es ist mir wurscht.

00:04:23: Es ist mir wurscht.

00:04:25: Ich bin auch in Salzburg Touristin.

00:04:26: So wird ihr meinen Stadtplan

00:04:27: aus Papier schenken, dass du dann Toast aufklappen kannst und dann stehst du da.

00:04:28: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:29: Und dann

00:04:29: ist wirklich jeder.

00:04:30: Und dann ist wirklich

00:04:30: jeder.

00:04:30: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:31: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:31: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:32: Und dann

00:04:32: ist wirklich jeder.

00:04:33: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:33: Und dann ist wirklich

00:04:34: jeder.

00:04:34: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:35: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:35: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:36: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:37: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:38: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:38: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:39: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:39: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:40: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:41: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:41: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:42: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:43: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:44: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:44: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:45: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:46: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:46: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:47: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:48: Und dann ist wirklich jeder.

00:04:49: Und dann ist wirklich Von hier, wo ich wohne, zu meinem Fahrrad laden möchte und meinen Fahrrad zum Beispiel die Bremsen nachziehen zu lassen, dann verfuere ich mich.

00:04:55: Und das ist Fahrtweg drei Minuten.

00:04:58: Ja, das will ich so stehen lassen.

00:05:01: Ich kann mich nicht orientieren.

00:05:02: Ich werde dich niemals mit dem Kommissario los schicken.

00:05:05: Wir würden niemals ankommen, oder?

00:05:06: Nee.

00:05:07: Ihr würdet niemals ankommen.

00:05:09: und ich finde es immer sehr lustig, wenn ich das Auto nehme und dann irgendwo hinfahre und dann klick ich aufs Navi und dann sehe ich immer die letzte Adresse, die gesucht wurde.

00:05:16: Und dann muss ich immer schmunzeln, wenn unsere Zuhause-Adresse drin steht.

00:05:22: Und dann sage ich, wo warst du leicht?

00:05:24: Und dann ist es aber irgendwie so der Weg von der Arbeit nach Hause, keine Ahnung.

00:05:31: So schlimm ist es jetzt nicht mehr.

00:05:34: Hier gibt es ja das große Einkaufszentrum, den Europak, wo du sagst, es ist ja wirklich vollkommen egal, wo du in Salzburg irgendwo vom Laste kippst.

00:05:42: Zum Europak findest du immer noch.

00:05:44: Der hat jahrelang nicht zum Europak gefunden.

00:05:47: Er musste mit dem Navi zum Europak fahren.

00:05:49: Kommissario, ich fühle dich.

00:05:51: Ich versteh es, ich versteh es.

00:05:53: Der ist auch ein Toaster.

00:05:54: Schau,

00:05:55: zwei Toaster.

00:05:55: Aber ein schöner Toaster, wenn es ein schöner Toaster ist.

00:05:58: Ja, wir sind beide doch, wir sind doch recht schöne Toaster.

00:06:00: Natürlich seid ihr schöne Toaster.

00:06:02: Wenn wir schon beim Thema Schönheit sind, Sophie, wie schön fühlst du dich?

00:06:05: Heute fühl ich mich, ach, ich bin ja Migräne-Patientin leider immer noch und heute ist der Tag nach der Migräne.

00:06:16: Also ich hatte jetzt achtundvierzig Stunden heftige Schmerzen und dann sehe ich immer am Tag danach, fühle ich mich immer als ob ich schon Ende vierzig wäre.

00:06:24: Was grundsätzlich okay ist, wenn ich irgendwann Ende vierzig bin, ich will nur jetzt mit Mitte dreißig noch nicht so aussehen.

00:06:29: Deswegen fühle ich mich heute tatsächlich nicht so schön.

00:06:32: Aber das ist okay, weil morgen wird es besser sein.

00:06:35: Die Migräne klingt noch so ein bisschen nach, das ist ziemlich gemein.

00:06:38: Deswegen bin ich auch noch nicht so ganz.

00:06:39: Aber morgen, wenn die weg ist, und ich glaube auf Holz, dass sie morgen weg ist, da werde ich mich dann wieder wie Anfang zwanzig fühlen, weil das ist dann das Da atme ich auf und mein ganzer Körper und dann kann ich wieder gerade stehen.

00:06:50: Da kommst du zu deinem inneren Frühling.

00:06:52: Da komm ich dann wieder hin und du?

00:06:55: Ich fühl mich zur Zeit im Allgemeine nicht so schön, weil mich die Jahreszeit immer ein bisschen so in meiner Schönheit beeinträchtigt, weil es ist so die Umstellung so auf Heizungsluft, da kriege ich dann immer irgendwie schlechtere

00:07:07: Haut.

00:07:08: Dann geht es diese kuschelige Zeit los, wo ich so eine Süßigkeiten-Anfälligkeit habe.

00:07:14: Das tut auch nichts für meine Haut.

00:07:16: Und das, was mich am allermeisten nervt, das ist so eine Umstellung, wie wenn ich vom Sommerfell aus Winterfell umstelle, dass meine Haare dazu neigen, leicht zu fetten.

00:07:25: Und das nervt mich total.

00:07:26: Und Herbst ist für mich die Zeit der emotionalen Überreizung.

00:07:31: Das ist so eine Situation.

00:07:33: Ich liege in der Früh im Bett und es ist irgendwie warm.

00:07:37: Also eigentlich habe ich die ganze Nacht daran gearbeitet, dass es warm ist, weil ich bis jetzt noch zu bequem war.

00:07:42: dass ich meinen Sommerbett gegen das Winterbett tausche.

00:07:44: Das

00:07:45: ist eine Sommer- und Winterbettwäsche.

00:07:48: Bettwäsche, ja, aber Bettdecke, das Innenfutter.

00:07:50: Ich habe eine dünne

00:07:52: Decke und ich habe eine dicke Decke.

00:07:54: Und ich heiz bei mir ja mit Strom.

00:07:57: Ich versuch, Strom zu sparen.

00:07:59: Deswegen heiz ich im Schlafzimmer eher sehr selten ein.

00:08:03: Das heißt, ich muss eine Winterdecke haben.

00:08:06: Jetzt bin ich aber aktuell noch zu bequem, dass ich die Winterdecke herhole.

00:08:10: Das heißt, ich gehe am Abend sehr froh an ins Bett, in einem Bett, das auch kalt ist, muss dann die ganze Nacht dran arbeiten, dass mir irgendwie warm wird.

00:08:19: Dann ist es in der Früh endlich warm, wenn ich aufwache.

00:08:22: Dann ist aber dieses Challenge, dass ich ja dann das so warme Bett wieder verlassen muss.

00:08:26: In den

00:08:26: eiskalten Raum, ja.

00:08:28: Und dann gehst du ins Bad, dann gehst du zu duschen und dann ist es jetzt für mich so eine Zeit, da steige ich aus der Dusche und kriege aber so eine Hitze.

00:08:36: So eine komische, dann habe ich so ein hitziges Gefühl.

00:08:40: Und wenn ich dieses hitzige Gefühl kriege, dann werde ich so ganz überreizt.

00:08:46: Und das ist dann so eine Situation, da wäre ich dann so ganz unrund.

00:08:49: Und wenn ich in einer Situation bin, wo ich schon so unrund bin, dann kommen so andere nervige Sachen dazu.

00:08:54: Wie zum Beispiel, ich schminke mich und die Wimperntusche Flutscht mir aus den Händen und ich hab Wimperntusche irgendwo an meiner Kleidung.

00:09:05: Und das

00:09:05: passiert im Herbst.

00:09:06: Ja.

00:09:10: Ja, sprich weiter.

00:09:11: Das ist so aus der Herbst.

00:09:14: Dann zieh ich mich an, dann muss ich irgendwie kurz aus der Tür raus, dann bleibe ich mit dem Blusenärmel in der Tür kling gehängen.

00:09:19: Typisch Herbst.

00:09:20: Klassischer Herbst tut mir so leid, ja.

00:09:22: Dann bist du irgendwie angezogen, dann hast du die Tasche um, dann bückst du dich nach den Schuhen, willst du die Schuhe noch zu machen, dann fällt dir die Tasche so, kennst du es, wenn dir dann die Tasche so über die Schulter fällt, auf dein Kopf nach runter, oder auf einmal merkst du, boah, und dann ziehst du dich wieder aus, schmeißt alles von dir, und willst einfach

00:09:37: nur schreien.

00:09:39: Klassischer Herbst, ja.

00:09:40: Herbst ist die Zeit der emotionalen Überreizung.

00:09:42: Ich,

00:09:42: ja, ich fühle es.

00:09:43: Doch verstehe ich gut.

00:09:45: Verstehe ich gut.

00:09:46: Ich krieg Schuppen am Kopf.

00:09:48: Ich habe mir schon gedacht, du siehst heute komisch aus.

00:09:51: Kein gepunktetes Shirt, das ich trage,

00:09:53: ist ein

00:09:53: Schuppen auf meinen Schultern.

00:09:55: Nein, du hast keine Schuppen.

00:09:56: Ich mag den Herbst eigentlich schon total gerne, weil ich diesen laub, also buntes Laub,

00:10:03: den Look,

00:10:04: das finde ich einfach geile Male.

00:10:07: Das finde ich einfach super, super schön.

00:10:09: Ich hatte jetzt aber dieses Jahr die Herausforderung, ich musste mich nochmal neu mit dem Herbst anfreunden, weil ich in der Position bin.

00:10:17: durch meine Arbeit in dem Restaurant, in dem ich arbeite, wo ich auch den Gastgarten quasi hege und pflege, weitestgehend.

00:10:24: Und da gibt es sehr viel Laub.

00:10:26: Das heißt, ich bin jetzt in der Position, dass ich mich darum kümmern muss, dass das Laub nicht mehr da ist, wo es

00:10:32: gerade liegt.

00:10:35: Ja, oder als Reinigungskraft eigentlich eher.

00:10:39: Aber das ist E-Teil.

00:10:41: Das sagt ja auch niemand, bevor du in der Gastronomie anfängst zu arbeiten, dass du eigentlich eine fucking Putzfrau sein wirst.

00:10:47: Aber hey, ich putze so viel in der Arbeit, dass ich zu Hause keinen Bock mehr habe.

00:10:53: Und wer

00:10:53: leidet drunter, der Staubsauger?

00:10:55: Der Staubsauger

00:10:55: leidet drunter.

00:10:57: Jetzt sind da diese Massen von Laub bei uns im Gastgarten.

00:11:00: Und es sieht total schön aus, wenn ich da morgens hinkomme.

00:11:04: bräunlich, rot, strahlend, gelb, super schön, aber so viele Farben.

00:11:08: Und je mehr Farben da stehen, liegen, fliegen, umso mehr muss ich mich darum kümmern, umso länger dauert es, diese Farben wieder zu beseitigen, weil es muss raus aus dem Gasgarten.

00:11:18: Aber ich verstehe

00:11:19: nicht.

00:11:19: Ich glaube, du solltest da unbedingt mal mit deinem vorgesetzten Verhandlung gehen und sagen, du schau mal, nennen wir ihn Tony.

00:11:27: Toni, schau mal, wie schön das ausschaut.

00:11:30: Dieses nette, gelbe Restaurantgebäude und dann dieses bunte Laubdaufer.

00:11:34: Ich finde auch, dass Herbst sehr, sehr schön aussieht und eigentlich mag ich den Herbst auch.

00:11:38: Schau mal, wie schön das aussieht.

00:11:40: Sowohl ich warm und irgendwie macht das Spaß und wenn er die Sonne drauf scheint, das ist so schön.

00:11:44: Eigentlich ist es fatal, dass die Welt uns jeden Tag den Gastgarten dekoriert.

00:11:50: Und

00:11:50: du, mich die Dekoration jeden Tag aufs Neue kaputt machen lässt.

00:11:54: Lustig, dass du genau das sagst, weil heute kam er, meinen Chef.

00:11:57: Man muss dazu sagen, wir nehmen heute einen Tag vor Halloween auf.

00:12:01: Der liebe Tony, den wir in Tony, der kam heute und ich stand schon wieder im Blättermeer und hab da angefangen, rumzukehren.

00:12:09: Ich mein, ich mag's auch.

00:12:10: Es ist schon auch schön, sich mit den bunten Blättern zu beschäftigen.

00:12:13: Ich kann das Ganze, ich kann das mir auch überromantisieren.

00:12:17: Das kann ich schon machen.

00:12:18: Ich hab mich schon gesehen.

00:12:20: dass ich ein bisschen laub hochgeworfen hab und hab mich davon beriesen lassen und mir dachte, ma, gäh, der Herbst, so schön, der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da.

00:12:29: So, und heute kam er und ich kehre fleißig, hab schon großen Haufen.

00:12:34: und dann stellt er sich hin und sagt, Sophie, kann ich dich bitte um eine Sache, kann ich dich um eine Sache bitten?

00:12:39: Hör auf!

00:12:40: Und ich dachte schon, okay, was machen wir als nächstes?

00:12:43: Wir brauchen die Blätter für Halloween.

00:12:45: Ich will, dass der Gastgarten, dass das hier nicht so sauber aussieht, dass die Blätter überall sind.

00:12:49: Und dann hat er angefangen, das ganze Restaurant Halloween-mäßig einzudekorieren.

00:12:55: Und ich durfte die Blätter liegen lassen.

00:12:56: Und das fand ich doch sehr schön.

00:12:58: Eins zu Null für Sophie.

00:13:00: Eins zu Null für mich.

00:13:02: Sophie, halt so mal, Leute.

00:13:04: Wie willst du eigentlich überhaupt nicht genannt werden?

00:13:06: Das solltest du mir mal sagen, damit ich das auch anwenden

00:13:09: kann.

00:13:09: Fiktoria.

00:13:11: Okay, passt.

00:13:13: Ich werde dich nie Viktoria nennen.

00:13:14: Ja gut, ich heiße ja auch Viktoria.

00:13:16: Ich weiß schon.

00:13:17: Ich finde Viktoria einen tollen Namen.

00:13:19: Das war einer, den ich als Kind mir mal gedacht habe.

00:13:21: Ich würde gern Viktoria heißen und dann würde ich gerne Vicky genannt werden.

00:13:24: Das fand ich einen coolen, pfiffigen, gägigen, geilen Spitzname.

00:13:28: Pfiffigen

00:13:28: Namen.

00:13:29: Hast du

00:13:29: Spitznamen?

00:13:30: Ja.

00:13:31: Also, meine Familie sagt Katty zu mir.

00:13:36: Da bin ich.

00:13:37: Katty, Kind Katty, Tante Katty.

00:13:40: Katty.

00:13:42: Bei manchen heiß ich Cuddle, aber es sind wenige oder spezielle Situationen, wo es dann so im Wortlaut irgendwie so passt.

00:13:51: Hey Cuddle!

00:13:53: So, dann ist natürlich noch das große Geheimnis hinter Katja Kokolores, weil ich je nach verschiedenen Gemützzuständen immer mal wieder Namen bekommen habe.

00:14:06: Mein Vater zum Beispiel hat mich hier und da mal Katjastrofe genannt.

00:14:09: Ach

00:14:09: sehr schön.

00:14:10: Wenn was los war.

00:14:12: Das gefällt mir richtig gut.

00:14:14: Katjastrofe finde ich sehr schön.

00:14:16: Oder dann gibt es auch wenn ich jetzt war nicht bin Katja Arabiata.

00:14:25: Ja auch schön.

00:14:27: Wenn ich ohne Punkt und Komma spreche Katja Kalashnikova.

00:14:33: Das hat der beste Freund meines Vaters aufgebracht.

00:14:37: Und das hat mein Opa.

00:14:39: Früher gesagt, wenn ich irgendwie ein bisschen einen Schmahn erzählt habe, dann war ich die Katja Kokolores.

00:14:43: Ach,

00:14:44: sehr schön.

00:14:44: Und daher wird dann Öffentlichkeitsname.

00:14:47: Genau, und so wurde Katja Kokolores daraus.

00:14:49: Das

00:14:49: ist so schön.

00:14:51: Ach, das gefällt mir richtig gut.

00:14:53: Genau.

00:14:53: Ich mein, ich heiß ja... Und du, Säuferkotzi?

00:14:55: Ja,

00:14:55: genau.

00:14:55: Ich bin die Säuferkotzi und die Säuferkotzi und das alles, das finde ich überhaupt nicht witzig.

00:15:01: Und aus Sophie kannst du auch nicht viel machen.

00:15:04: Also meine Kernfamilie, so die Ängsten um mich herum, die nennen mich alle Sophiechen, weil ich so als, halt als Kleinkind einfach so genannt wurde.

00:15:11: Sophiechen und meine Cousins und so, die nennen mich auch wirklich einfach halt unironisch Sophiechen.

00:15:19: Dann ist eigentlich auch schon aufgeräumt, weil den bayerischen Kürzel Softfall, das hat mir nie gefallen und das hat eigentlich auch sich nie wirklich durchgesetzt.

00:15:27: Mein kleiner Bruder nennt mich Softfall, aber Mir... Na ja, gut doch.

00:15:33: Mein kleiner Bruder sagt schon oft Softball zu mir.

00:15:35: Das mag ich eigentlich schon ganz gerne.

00:15:36: Das ist okay da, aber das darf sich auch nicht ausbreiten.

00:15:39: Und dann ist aufgeräumt, ne?

00:15:41: Also meine beste Freundin, nennen wir sie Lia,

00:15:44: die

00:15:45: nennt mich Soft.

00:15:46: Einfach Soft.

00:15:47: Und ihre ganze Familie nennt mich auch einfach nur Soft.

00:15:49: Und das ist okay.

00:15:50: Das ist dann irgendwann entstanden, als wir schon ein bisschen älter waren.

00:15:52: Aber ich wollte natürlich als Teenagerin lieber nen richtig... coolen Spitznamen haben und dachte mir, Sophie,

00:16:00: Fie,

00:16:00: was kann man daraus machen?

00:16:02: Fiene, Fienchen.

00:16:03: Dann wollte ich Fienchen genannt werden.

00:16:05: Und damit bin ich dann an eines Morgens, eines Mittwochmorgens, ins Rotmaier Gymnasium in Laufen spaziert und hab all meinen Freundinnen erzählt, ihr könnt mich jetzt Fienchen nennen, weil das ist mein neuer Spitzname.

00:16:16: Und diese besagte Freundin, Lia, weißt du, wie sie reagiert hat, die hat sich totgelacht, die hat Schallend laut gelacht und hat gesagt, Fiehnchen.

00:16:28: Erstens kann man sich einen Spitznamen nicht aussuchen.

00:16:30: Und zweitens passt es auch nicht zu dir.

00:16:31: Und damit wird Sam geräumt.

00:16:34: Ende

00:16:35: Gelände.

00:16:35: Aus die Maus.

00:16:36: Der Ofen war aus.

00:16:37: Ich bin nie ein Fiehnchen geworden.

00:16:38: Stopp.

00:16:39: Ich wär ein gutes Fiehnchen.

00:16:41: Oder?

00:16:43: Also pass auf.

00:16:45: Nein.

00:16:47: Zum Thema.

00:16:48: Jetzt mach ich wirklich ein peinliches Kapitel meiner Kindheit auf.

00:16:53: PLS, spitzen sie die Ohren.

00:16:55: Möglicherweise tun sich da Gräben auf, die wir in den nächsten dreifemilliardentherapiestunden besprechen müssen.

00:17:02: Zum Thema gespaltene Persönlichkeit.

00:17:04: Oh, jetzt wird's spannend, hau raus.

00:17:06: Das

00:17:07: bin ich so versucht, dir einen Spitznamen auszusuchen.

00:17:09: Ich hab mir andere Persönlichkeiten ausgesucht.

00:17:12: Und zwar hatte ich eine Zeit, also eigentlich ging das, das ist ein Muster, das zieht sich irgendwie durch.

00:17:18: Jetzt

00:17:19: bin ich echt heiß drauf auf die Geschichte.

00:17:20: Also.

00:17:21: Ich hatte als kleines Kind eine sehr ausgeprägte Märchenphase.

00:17:26: Und da war das so, wenn mein Vater von der Arbeit nach Hause gekommen ist, dann hat er geklingelt, dann habe ich ihm die Tür aufgemacht, bin auf die Couch gerannt und habe mich totgestellt und er musste mich wach küssen, wie in den Märchen.

00:17:37: Ach

00:17:37: Gott, das ist schon süß, das finde ich süß.

00:17:40: Ich finde

00:17:41: es wirklich süß.

00:17:43: Das ist noch süß.

00:17:44: Ja, so, später hatte ich dann eine sehr... Begeisterte Phase, da war ich mit einer meiner ältesten Freundinnen, sind wir im Fasching als Max und Moditz gegangen und haben sämtliche Kostümpreise abgeräumt, weil wir so gute Kostüme hatten.

00:18:00: Und wir hatten da diese, du kennst ja diese Gummihühner aus dem Haustierbedarf, die hätten wir auch so dranhängen und so.

00:18:06: Richtig, nein.

00:18:06: Ach, geil, ja.

00:18:07: So, und wir haben auch zusammen ein Palett gemacht.

00:18:09: Man hat nicht

00:18:10: gern mitgemacht, dann wäre ich Witwe Bolte gewesen.

00:18:12: Ich wollte schon immer mal als Witwe Bolte im Fasching gehen.

00:18:15: Und dann hast du jetzt Sorge, dass du mir Mitte dreißig aussiehst wie Ende vierzig.

00:18:19: Merkst du selbst, oder?

00:18:21: Ich bin eine alte Frau, muss ich sagen.

00:18:24: Jedenfalls war ich dann so stolz auf meine Rolle als Max.

00:18:27: Und wir haben zusammen im Ballett gemacht und da sind wir auch ins Ballett zur Faschingszeit kostimiert hingegangen.

00:18:32: Und dann wollte ich aber auch, dass mich die Leute auch weit nach der Faschingszeit unter anderem die Ballettlehrerin Max nennt.

00:18:39: Was?

00:18:40: Wieso?

00:18:41: Ja, keine

00:18:41: Ahnung,

00:18:42: weiß ich nicht.

00:18:43: Okay, wie alt warst du da?

00:18:44: Ja, halt war ich da.

00:18:46: Fünf, sechs.

00:18:47: Ach so, Jungloch, okay.

00:18:49: Vielleicht war ich auch schon acht, ich weiß es nicht.

00:18:51: Nee, ich glaube eher so fünf, sechs.

00:18:52: Und dann bist du echt hin zu deiner Ballettlehrerin und hast gesagt, ich nenn mich Max.

00:18:55: Ja.

00:18:56: Hast du auch deinen Alltag wie ein Max?

00:18:57: Dann hast du dich gesagt, okay, na hätte ja sein

00:19:00: können.

00:19:01: Nein.

00:19:02: Okay, gut.

00:19:03: Ich wollte ja nur fragen.

00:19:04: So, wir spulen die Zeit vor.

00:19:06: E-Mail und die Detektive, die neue Füllung kommt in die Kinos.

00:19:10: Katja, kleinen Katja, schwer begeistert.

00:19:13: Natürlich.

00:19:13: Von Ponyhütchen.

00:19:15: Also Katja zieht los, holt sich mit meiner heutigen Filmpartin, die ist damals mehr kaufen gegangen, so eine coole Beggyhose, Kangaroos sneakers und ein Cheenshut.

00:19:30: Gibt's da Fotos?

00:19:32: Ja, ich glaub.

00:19:33: Bitte find eins.

00:19:35: Ich will es sehen.

00:19:36: Okay, und dann hast du dich nur noch Katja Hütchen genannt, oder was?

00:19:40: Nee,

00:19:41: ich gehe wieder als Ballettlehrerin.

00:19:43: Die Arme.

00:19:43: Die Arme, die musst du immer mitmachen.

00:19:45: Hat sich endlich dran gewöhnt, ich mag's zu nennen und jetzt...

00:19:47: Jetzt, jetzt bin ich Ponyhütchen.

00:19:49: Ich möchte bitte Ponyhütchen genannt werden.

00:19:51: Das

00:19:51: ist echt gemacht, oder?

00:19:52: Aber war die Ballettlehrerin einfach nur zugänglich für sowas und du hast es dort immer platziert oder hast du das auch in anderen Bereichen eingefordert?

00:20:01: Ich kann mich nur noch an die Ballettlehrer erinnern, aber ich traue mir zu, dass ich es auch in anderen Bereichen versucht hätte.

00:20:07: So, die wirklich schlimmste Geschichte

00:20:09: zum Thema gespeultene

00:20:10: Persönlichkeit kommt erst noch.

00:20:13: Passt jetzt auch hier zur herbstlichen Halloween-Gruselzeit.

00:20:17: Es kommt ins Kino der kleine Vampir mit Rüdiger und diesem Gaiameier, der mit so einem Truck und dann zieht er auf der Seite die Leichen raus und so weiter.

00:20:25: Und ich kann gar nicht gut so grusel Sachen anschauen, kann ich mir heute noch nicht anschauen.

00:20:29: Meine Tante, die schöne Tante, die mit einem historischen Gesicht, hat mal mit mir Hexen, Hexen angeguckt.

00:20:35: Ich habe heute noch Albträume von diesem Film, wenn die ihre Schuhe ausziehen, da keine Zehen dran sind, sich ihre Haare runter tun und glatzen haben und sich ihre Gesichter runterreißen.

00:20:45: Das

00:20:46: ist auch Film, Kinderfilme früher waren anders, die waren einfach

00:20:50: anders.

00:20:50: Der Film ist krank.

00:20:51: Ich kann mir den heute noch nicht anschauen.

00:20:54: Okay, ich glaube, ich weiß gar nicht, ob ich ihn gesehen habe, aber jetzt hätte ich schon Lust, ihn zu gucken.

00:20:58: Oh Gott.

00:20:58: Okay.

00:20:59: Bitte zeige nicht, deiner Tochter.

00:21:00: Mache

00:21:00: ich nicht.

00:21:01: Sie

00:21:01: ist dafür viel zu zart beseitet.

00:21:02: Wir sind uns da zu endlich.

00:21:04: Sie schafft das nicht.

00:21:05: Alles

00:21:05: klar.

00:21:06: Passt.

00:21:07: Also, der kleine Vampir kommt ins Kino.

00:21:08: Ich schaue diesen Film an und kann nicht mehr schlafen.

00:21:12: Ich finde es ganz schrecklich.

00:21:13: So, das Wochenende drauf kommt mein älterster Freund.

00:21:18: Wir sind übers Wochenende bei meinem Papa und er möchte ins Kino gehen.

00:21:22: Weil jetzt ist ja der kleine Vampir im Kino.

00:21:24: Also geht Katja mit ihm, nennen wir ihn Finn, ins Kino.

00:21:29: Und ich schaue mir zum zweiten Mal der kleine Vampir an.

00:21:32: Aber du hattest

00:21:32: ja schon Angst, als du reingegangen bist.

00:21:34: Genau.

00:21:35: Und denke mir in der Hoffnung, ich muss doch jetzt verstehen, das ist nicht real.

00:21:41: Wir gehen raus aus dem Film.

00:21:42: Katja kann wieder nicht schlafen.

00:21:44: Ich kann überhaupt nicht schlafen.

00:21:45: Und dann habe ich die einzig wahre Methode entwickelt, wie ich meine Angst vor dem Vampir in diesem Film besiegen kann.

00:21:52: Einer sein.

00:21:53: Verbünde dich mit dem Feind.

00:21:54: Du wirst zum Vampir.

00:21:55: Du wirst zur Vampirin.

00:21:56: Genau.

00:21:57: Ich habe mir eingerätet.

00:21:58: Ich bin Vampir.

00:22:00: Jetzt habe ich aber nicht nur mir das eingerätet, sondern auch allen anderen eingerätet.

00:22:04: Dass du eine Vampirfrau bist.

00:22:05: Dass ich ein

00:22:06: Vampir bin, was ich in der Nacht das Fenster aufmache, rausfliege, meine Sachen erledige und am nächsten Tag wieder ein normales Schulkind bin.

00:22:14: Aber in der Nacht bin ich ein Vampir.

00:22:16: Du hast es einfach richtig ernst durchgezogen, oder?

00:22:18: So, und ich hab das auch in der Schule erzählt, was dazu geführt hat, dass irgendwann, ich weiß nicht mehr, ob die Lehrerin bei meiner Mutter angerufen hat oder die Mutter einer anderen Schülerin bei meiner Mutter angerufen hat, um zu sagen, dass ich ihrem Kind Angst mache.

00:22:32: Mit dieser Vampirgeschichte.

00:22:35: Dann hätte ich damit fast eine Freundschaft zerstört, weil eine sehr enge Freundin zu dieser Zeit dann unbedingt bei mir übernachten wollte, um zu überprüfen, ob ich in der Nacht wirklich wegfliege.

00:22:44: Und meine Mutter hat dann versucht mit mir zu sprechen und mir ins Gewissen zu reden, dass ich kein Vampir bin.

00:22:50: Und ich meine mich zu erinnern an eine Situation, wo wir gemeinsam in den Supermarkt reingehen und sie macht wieder dieses Vampirfass auf, um mir darüber zu sprechen und ich sie am Ampak sehr ernsthaft anschaue und sage, aber Mama, du kannst mir schon glauben, ich bin wirklich ein Vampir.

00:23:09: Was macht man dann?

00:23:10: Ach, ich hätte es, glaube ich, mit dir mitgespielt.

00:23:12: Ja, aber crazy, wenn dich doch schon die anderen Eltern anrufen und sagen, dein Kind gehört zum Therapeuten.

00:23:17: Ja, ja, das passiert immer wieder.

00:23:18: Und

00:23:19: es waren noch die Neunziger.

00:23:20: Also da war Therapie noch nicht.

00:23:21: Der Sohn von der Bekannten meiner Mutter

00:23:23: hat erzählt

00:23:24: im Kindergarten, dass seine Eltern gestorben sind, dass sie jetzt allein zu Hause wohnen.

00:23:28: Ja, sie hat aber nur den ganzen Kindern erzählt und nicht den Betreuerinnen.

00:23:31: Und alle waren ganz traurig.

00:23:33: Und dann ruft wer an und sagt, hey, seid ihr noch am Leben?

00:23:38: Ja, aber das ist doch schon geil, wenn die Fantasie mit einem Kind so durchgeht, oder?

00:23:42: Ja, aber ein bisschen Furcht einflößend ist es auch.

00:23:44: Aber

00:23:44: du bist ja nicht nur der Vampir gewesen, du bist ja auch ein zurechnungsfähiges Kind gewesen in anderen Bereichen.

00:23:50: Wahrscheinlich, oder?

00:23:53: Wenn das dein Coping ist, in dem Moment mit der Angst umzugehen zu sagen, ich bin selber.

00:23:58: Ich bin selber eine.

00:23:59: Aber Sophie,

00:24:01: du musst mir glauben.

00:24:02: Katja, würdest du heute immer noch sagen, dass du ein Vampir bist?

00:24:06: Nee.

00:24:07: Ich habe auch keine Affinität für Vampire, überhaupt nicht, auch nicht für Vampir-Serien.

00:24:11: Aber ich hatte noch eine sehr ausgeprägte Hexenfase.

00:24:15: Das wundert mich nicht, okay.

00:24:16: Ich war gedacht

00:24:17: in der Welt von Nein.

00:24:19: Aber ich habe sehr gerne und viel Hexe gespielt.

00:24:22: Ich habe Bibi Blocksberg geliebt.

00:24:24: Dann als die Verfilmung ins Kino kam die Realverfilmung, ich glaube, im Jahr two-tausend-zwei.

00:24:30: Kann sein.

00:24:31: mit Sironie von Krossig, Katja Riemann.

00:24:34: Bist du dir sicher, dass du das machen

00:24:35: willst?

00:24:36: Ja, da bin ich mir sehr sicher.

00:24:39: Caroline Eichhorn, ganz ganz sicher bin ich mir da.

00:24:42: Da bin ich auch noch mal so richtig reingekippt in die Welt von Bibi Blocksberg.

00:24:46: Und mein Papa hatte mir schon zu Kindergartenzeiten versprochen.

00:24:51: Wir bauen irgendwann mal ein Baumhaus.

00:24:54: Dann haben sich meine Eltern getrennt, mein Vater ist ausgezogen und ich hatte kein Baumhaus.

00:25:00: So, und dann kam irgendwann der Sommer aller Sommer und ich hab gesagt, du, ja Vater.

00:25:04: Was ist das eigentlich mit meinem Baumhaus?

00:25:06: Schauen

00:25:06: wir mal zurück, das ist mir für ungefähr hundert Jahre ein Baumhaus versprochen.

00:25:10: Was ist denn jetzt mit diesem Baumhaus?

00:25:12: Und mein Vater gesagt, okay, und dann haben wir in diesem Sommer ein Stelzenhaus

00:25:17: gebaut.

00:25:17: Nicht dein

00:25:17: Scheiß ernst.

00:25:18: Ich hatte ein richtig geiles Stelzenhaus und da haben wir ein richtiges Hexenhaus rausgemacht.

00:25:24: Mit der Veranda und das Balkongeländer, das Veranda-Geländer waren dann So dicke Äste, die wir im Wald gesammelt haben.

00:25:30: Und dann haben wir da über so trocknete Kräuter hinkängt.

00:25:34: Und dann die Strickleiter.

00:25:35: Und innen drin war dann auch so meine Hexenküche.

00:25:38: Das ist so witzig.

00:25:40: Weil... Und

00:25:41: das war eine Hexenschule.

00:25:42: Die Nachbarkirche mussten da zum Unterricht zu mir kommen.

00:25:44: Das passiert schon wieder.

00:25:45: Diese Parallelen in unserem Leben.

00:25:48: Wir sind, als ich sechs Jahre alt war, in das Haus eingezogen, den meine Eltern noch heute noch wohnen.

00:25:52: Und das war eine Haushälfte quasi.

00:25:55: Und rundrum ist Garten, aber da gibt es keine Bäume.

00:25:57: Und auch wir wollten alle immer ein Baumhaus haben.

00:25:59: Und dann hat der Papa irgendwann gesagt, er baut uns ein Baumhaus.

00:26:02: Und er hat halt einfach einen Stelzenhaus gebaut.

00:26:06: Er hat uns einen Stelzenhaus gebaut und hat es einfach Baumhaus genannt.

00:26:09: Weil er gesagt hat, es ist aus Holz und Holz ist aus Baum.

00:26:12: Und deswegen ist es ein Baumhaus.

00:26:13: Und

00:26:13: ich hatte... Ich hatte auch Baumhaus.

00:26:15: Ja,

00:26:15: genau.

00:26:15: Und ich hatte auch dieses einfachen Raum.

00:26:19: Auf Stelzen, drunter wurde das Holz gelagert für ein Ofen im Wohnzimmer.

00:26:23: Und obendrauf war dieser Raum mit einem kleinen Vore, also keine Veranda, aber wie so ein kleiner Balkon war dran.

00:26:31: Und die Rückseite von diesem Häuschen war ein riesiges altes Fenster, das wir auf irgendeinem Sperrmüll oder so gefunden haben.

00:26:38: Und dann konnte man quasi das komplette Raum öffnen.

00:26:41: Und ich habe einen kompletten Sommer lang darin.

00:26:44: gewohnt.

00:26:45: Und da war ich schon so alt, dass ich Seal Kiss From a Rose den Song hart abgefeiert habe.

00:26:50: Das heißt, ich muss wahrscheinlich so zwölf, dreizehn, vierzehn gewesen sein.

00:26:55: Und seit ich denken kann, habe ich mir ja gewünscht, dass ich nicht mit meiner Familie in einem Haus lebe, sondern eine Gartenlaube habe, in der ich lebe, dass ich ein eigenes Haus habe, bevorzugterweise auch mit einer Küchenzeile.

00:27:07: Meine Eltern haben sich regelmäßig an den Kopf gefasst.

00:27:09: So wenn wir zum irgendeinem Baumarkt gefahren sind und dann da draußen im Außenbereich von Baumarkt da diese Lauben aufgebaut sind.

00:27:16: Kannst du diese Häuser fertig kaufen?

00:27:18: Bin ich geschmolzen?

00:27:21: Ich wollte eins kaufen.

00:27:22: Ich habe mir das schon überlegt, wie das sein könnte, wenn ich da wohne und meine Ruhe habe.

00:27:26: Und das ist einfach nur mein Bereich.

00:27:28: Und deswegen habe ich dann irgendwann dieses Baumhaus auf Stelzen übernommen einen Sommer lang und hab da drin gewohnt, hab da drin geschlafen.

00:27:35: Ja geil.

00:27:35: Es war großartig.

00:27:36: Einfach

00:27:36: großartig.

00:27:36: Einfach total verstehen.

00:27:37: Ich habe mir versucht auch den Papa ewig zu überreden, dass er mir nicht Hecke um meinen Baumhausgrundstück pflanzt, so eine richtig hohe Hecke, wo dann so ein altes Gartentor drin ist, dass ich ...

00:27:48: Ein Anwesen.

00:27:49: Ja,

00:27:49: ich wollte ein Anwesen im Anwesen.

00:27:51: Ja,

00:27:51: das ist so großartig, das versteh ich so sehr.

00:27:54: Aber sag mal, Sophie, wenn jetzt du das Bedürfnis nach dem Anwesen im Anwesen hattest und ich auch, warum ist das so?

00:28:01: Wo dann liegt das?

00:28:03: Ich glaube, dass wir beide einfach ... unseren eigenen Raum werbzuschätzen wissen, unsere Umgebung so zu gestalten, wie wir sie haben möchten.

00:28:12: Das ist zumindest bei mir, glaub ich, schon noch der Antrieb.

00:28:14: Die Sehnsucht noch autark sein, oder?

00:28:17: Ja, wahrscheinlich

00:28:17: schon.

00:28:19: Ich glaub schon auf eine Art.

00:28:23: Ich fand auch immer den Gedanken schön, dass da nichts rankommt.

00:28:26: So, dass da kein kleiner und kein großer Bruder sind, die irgendwas verdödeln.

00:28:31: Wir hatten dann schon alle irgendwann auch eigene Zimmer.

00:28:33: Aber dieses selbstständige, eigenständige ... Das fand ich so großartig.

00:28:40: Das fand ich so als Kind schon so großartig zu.

00:28:45: Aber musstest du das Baumhaus teilen mit den anderen?

00:28:47: Ja,

00:28:48: das musste ich teilen.

00:28:48: Aber dann nicht, als ich dort eingezogen bin.

00:28:50: Da musste ich es dann nicht teilen.

00:28:51: Da war es dann einfach meins.

00:28:53: Sperrgebiet dann?

00:28:54: Ja.

00:28:55: Ich habe es dann einfach geklämt.

00:28:56: Ich habe dann einfach gesagt, soll ich sie da jetzt ein?

00:28:58: Das ist jetzt meins so fertig.

00:29:00: Aber hast du das auch zum Beispiel gemacht?

00:29:02: Ich habe sehr so gemacht, dass ich meine Phase hatte, da habe ich ständig meine Zimmermöbel umgestellt.

00:29:07: Und also so richtig verschachtelt, so dass du, wenn du vorne bei der Tür ins Zimmer wolltest, dann musstest du erst fünf Kurven gehen, bis du dann in den eigentlichen Raum konntest.

00:29:19: Also dieses Geschütztsein und irgendwie ein bisschen so verschachtelt und versteckt und dann habe ich das noch mit so einem komischen Vorhang so zu dekoriert, dass man Da auch nicht Freisicht rein hatte?

00:29:33: Ich glaube, was bei mir auch dazu kommt, warum ich das so attraktiv fand, auch schon in dem Alter, war, dass ich so unser Familienleben war, total schön.

00:29:42: Da war die Mama, die war die meiste Zeit eigentlich, als ich dann ein bisschen älter war, wieder zum Arbeiten angefangen.

00:29:48: Die war lange Hausfrau, da war immer jemand da, da war auch die Tür mal offen, da kam auch ständig Leute vorbei.

00:29:55: Und ich fand das so schön, einen Raum zu gestalten, einen Ort zu gestalten, wo Leute irgendwie sein können.

00:30:00: Trotzdem ist es so der eigene Ort.

00:30:02: Und das, glaube ich, das war das, was ich so schön fand.

00:30:05: Zu wissen, das ist eine Tür, die mache ich auf und dann gestalte ich das selber.

00:30:08: Und das darf so sein, wie ich das will.

00:30:10: Und wenn ich jemanden reinlassen will, kommt da rein.

00:30:12: Und wenn ich jemanden nicht mehr drin haben will, kann ich ihn aber auch raus tun.

00:30:15: Das ist so eine Form von Selbstbestimmung, die den natürlich in den Familiengebilde auf eine Art immer fehlen wird.

00:30:20: Weil da wohnen halt alle irgendwie gemeinsam.

00:30:24: Weißt du, wie ich meine?

00:30:26: Auch diese Freiheit irgendwie da ganz für sich zu sein auch.

00:30:29: Genau.

00:30:30: Je älter ich wurde, desto mehr habe ich mir gewünscht, mein Zuhause mit jemandem zu teilen und nicht mehr alleine zu leben und irgendwie einen Partner oder eine Partnerin zu haben, wo irgendjemand mit dabei sein

00:30:44: kann.

00:30:46: Ja, ich finde beides schön mittlerweile.

00:30:48: Also das mit dem Zusammenwohnen, das kann ich total nachvollziehen, weil der Kommissario und ich, also wir sind jetzt brutto fast zehn Jahre zusammen, nicht nur neun Jahre.

00:31:00: Und wir sind, als wir dann in die Netto-Beziehungszeit eingetreten sind, verhältnismäßig schnell zusammengezogen durch Umstände einfach, weil die WG hat sich aufgelöst und dann sind wir halt nie wieder auseinandergezogen.

00:31:12: So war das.

00:31:13: Und für mich ist dieses Zusammenwohnen total wichtig, weil es bei mir voll viel Stress rausnimmt.

00:31:20: Und ich bin aber auch total gern allein und habe einfach meine Ruhe und genieße es auch, wenn ich die Wohnung für mich allein habe und einfach nur ich sein kann.

00:31:27: Aber

00:31:27: ... Warum mag ich trotzdem eher das zusammen wohnen?

00:31:32: Weil der Großteil meiner Kindheit geprägt war von einer Wochenendtasche.

00:31:39: Immer wie ein Paket auf dem Ozean, Freitag hin, Sonntag zurück.

00:31:43: Der Freitag war irgendwie ein unruhiger Tag, weil du weißt, du musst da heute noch hin.

00:31:47: Also das war nicht stressfrei.

00:31:49: Der Sonntag war immer ein zerrissener Tag.

00:31:51: Ich hasse heute Sonntage noch.

00:31:52: Ich hasse Sonntage.

00:31:53: Mein Vater hasst Sonntage heute auch noch.

00:31:57: Wenn ich am Montag irgendwo sein muss, ich fahre lieber am Montag um vier in der Früh.

00:32:01: Als dir den Sonntag anzureizen.

00:32:03: Und ich habe das heute auch noch ab und zu die Wochenenttasche, wenn ich mit dem Kommissario nach Südtierol fahre.

00:32:09: Und immer dieses ... Was nehme ich mit?

00:32:11: und habe ich das dabei, was ich brauche und habe ich das dabei, wo nach mir ist?

00:32:14: Und dann bist du irgendwo, dann fängt es an zu regnen, dann weißt du, ich habe eine Regenjacke, die ich voll gern mag, aber die ist halt jetzt nicht in der Wochenentasche.

00:32:21: Ja, dann, keine Ahnung, hast du einen roten Tag und denkst ja, heute möchte ich einen roten Pulli anziehen.

00:32:26: Ach Mist, der rote Pulli ist aber nicht in der Wochenentasche.

00:32:30: Also ich kann eigentlich meinen Bedürfnis und meinem Gefühl Im Hier und Jetzt mit einer Wochentasche nie gerecht werden.

00:32:38: Und ich bin wahnsinnig schlecht im Koffer packen.

00:32:40: Es ist besser geworden, aber richtig gut ist es auch nicht.

00:32:43: Es ist für mich eine Stresssituation und es stresst mich schon am Vortag.

00:32:47: Wenn ich weiß, am nächsten Tag muss ich Tasche packen, sodass ich es meistens rauszügere und auch wenn ich in der Früh dann irgendwo hinfahre, dass ich in der Früh Lieber zwei Stunden früher aufstehe und mir mega den Stress macht beim Packen, weil es mich am Vortag schon fertig macht.

00:33:01: Und ich versuche mir Listen zu schreiben, ich versuche mir Gedanken zu machen.

00:33:03: Ich versuche so zu packen, dass ich maximal flexibel bin.

00:33:06: Dass ich wenig Dinge für viele Optionen mitnehme.

00:33:09: Aber die Wochenendtasche ist eine Wissenschaft für sich.

00:33:12: Und die Wochenendtasche kotzt mich einfach an.

00:33:15: Okay.

00:33:16: Ja, kann ich verstehen.

00:33:16: Und da bin ich echt geprägt.

00:33:19: Ich bin ein scheiß Wochenendtaschenkind.

00:33:21: Bist du.

00:33:22: Aber nicht für den Scheiße.

00:33:23: Du bist ein tolles Wochenenttaschenkind.

00:33:26: Es ist lustig, dass du das mit dem Sonntag ansprichst, weil meine Tochter ist ja immer nur gewisse Tage die Woche bei ihrem Vater und für mich war das ganz wichtig, dass der Sonntag nie zerrupft wird.

00:33:39: Deswegen ist sie, wenn sie quasi länger bei ihm ist, also ab und zu ist sie dann mehrere Tage dort, dann geht sie immer von ihm am Montag dann in die Schule, wird in die Schule gebracht, aber der Sonntag, der wird nicht angerührt.

00:33:51: So, sie kommt dann entweder am Samstag wieder zu mir oder eben dann am Montag hole ich sie von der Schule ab, damit so das Wochenende sich nach einem Wochenende anfühlen kann.

00:34:00: Und das habe ich aus so einem Gefühl heraus irgendwann so für gut empfunden und ich fühle mich jetzt gerade sehr davon bestätigt.

00:34:07: Weil ein Sonntagstrauma, das will ich ihr nicht geben.

00:34:09: Weil Sonntage, ich liebe Sonntage.

00:34:12: Ich liebe, liebe, liebe, liebe, liebe, liebe.

00:34:14: Für mich könnte immer Sonntag ... Sonntag, das ist mein Lieblingstag in der Woche.

00:34:21: Da hat nix auf, da muss ich nirgendwo hin.

00:34:24: Da kann ich auf jeden Fall ausschlafen.

00:34:28: Da ist ... Ich bin eigentlich meistens gut vorbereitet am Wochenende.

00:34:32: Das heißt, ich hab mir schon überlegt, was ... es eventuell zu essen geben wird.

00:34:36: Das heißt, ich verbringe Sonntags eigentlich immer auch relativ viel Zeit in der Küche, um irgendwas Geiles zu kochen, um das richtig schön zelebrieren zu können.

00:34:44: Und am Sonntag geht's um nichts und am Sonntag darf alles sein.

00:34:47: Und es muss aber nichts sein.

00:34:49: Und ich liebe Sonntage.

00:34:50: Vielleicht muss ich im Sonntag eine neue Chance geben.

00:34:54: Ja, starte mal, mach mal.

00:34:55: Sonntags, wo ... Da kann man den kompletten Druck rausnehmen.

00:34:59: So, du kannst bis um ... Ich mein, du kannst so lang schlafen wie du willst, du hast nicht ein einziges Kind.

00:35:03: Du kannst machen, was du willst, das ist so geil.

00:35:05: So, das heißt, du kannst, keine Ahnung, sagen wir mal, du schliffst aus, es ist um zehn Uhr, du machst die Augen auf und denkst dir, nice, und lässt dir erst mal eine Badewanne ein.

00:35:15: Und dann hüpfst du in die Wanne und dann lässt du dich da treiben, hast vielleicht einen Cappuccino in der Hand oder einen schwarzen Kaffee mit einem Schluck kaltem Wasser.

00:35:22: Oder wie trinkst du deinen Kaffee am liebsten?

00:35:24: Und dann guck mal, was passiert.

00:35:26: Vielleicht passiert ja gar nichts mehr.

00:35:29: Und es ist so einfach, an dem Montag musst du noch nicht denken.

00:35:32: Weil der Montag, der kommt, der kommt ja sowieso.

00:35:35: Aber der Sonntag, der gehört dir.

00:35:37: Das ist deiner.

00:35:38: Dieses unruhige Sonntagsgefühl, das sitzt bei mir ganz, ganz tief drin.

00:35:43: Ich wünschte, bei mir wäre es auch so gewesen, dass man irgendwie die Chance hat auf mehr Alltag.

00:35:48: Aber es lagen halt zwischen diesen zwei zu Hause, so dreißig Kilometer

00:35:53: mit Schule

00:35:54: und so weiter, dann ging das natürlich.

00:35:57: Nicht so gut, aber es wäre auch schön gewesen, einfach nicht immer nur Wochenendkind zu sein,

00:36:03: sondern

00:36:03: auch die Chance auf Alltag.

00:36:05: Das glaube ich.

00:36:07: Wenn wir da jetzt so darüber reden, dass du da bei deiner Mutter warst und dann bei deinem Vater und da geswitcht bist, habe ich eine Frage für dich, die ich selber auch noch nicht beantworten kann.

00:36:18: Ich muss auch noch eine Weile drüber nachdenken.

00:36:20: Hast du eine Philosophie-Frage für

00:36:21: dich?

00:36:21: Ich habe eine Philosophie.

00:36:24: Und zwar... Was?

00:36:28: Ortsunabhängig, also abgetrennt, abgelöst, also ortsunabhängig.

00:36:33: Was ist Heimat für dich, wenn du es eben nicht an einem Ort fest machst?

00:36:39: Instinktiv würde ich jetzt sagen Menschen, aber das ist mir fast ein bisschen zu unkonkret.

00:36:44: Ich weiß gar nicht, also ich kann es auch noch nicht beantworten und bin gespannt, wo mich meine Reise dahin bringt, meine Gedankenreise, aber ...

00:36:54: sehr spannende Frage.

00:36:56: Ja, weil das auf so vielen, ganz vielen Ebenen kann ja Heimat passieren oder ein heimeliges Gefühl oder so.

00:37:03: Ich führe

00:37:04: mir die Frage voll gerne als Hausaufgabe mitnehmen, weil ich muss schon sagen, jetzt habe ich instinktiv gesagt Menschen, aber es gibt auch Situationen, wo du mit Menschen bist, denen du dich total verbunden fühlst und die eigentlich irgendwie Heimat sind für dich.

00:37:21: Und trotzdem Und hab ich dann schon auch Situationen erlebt, dass ich mich trotzdem wahnsinnig einsam und fremd gefühlt hab.

00:37:27: Ja, und ich hab zum Beispiel auch die Erfahrung gemacht, dass ich war ja eine lange Zeit bei den Pfadfindern und bin jedes Jahr zwei Wochen auf Sommerlager gefahren.

00:37:35: Und für mich war das immer ein bestimmtes Kleidungsstück, das ich zum Beispiel dabei hatte.

00:37:42: Die Lieblingsjacke, die Lieblingsfliesjacke, die immer am wärmsten war oder so.

00:37:46: Und dann hab ich mich daran so festhalten können als Kind.

00:37:49: Weißt du, dann war das so dieses ... Reinschliffgefühl, dieses Wohlfühlen, die hab ich immer zu Hause an.

00:37:56: Das ist zum Beispiel jetzt mir auch in den Sinn gekommen, dass das so, das können so viele unterschiedliche Sachen können, ein Heimatgefühl auslösen.

00:38:03: Aber konkret beantworten kann ich es, glaub ich, auch noch nicht.

00:38:07: Ich muss auf jeden Fall an eine bestimmte Flesiak gedenken.

00:38:11: Ja, das ist jetzt eine echt interessante Frage.

00:38:14: Und ich nehm die voll gerne als Hausaufgabe mit und gehe da ... noch mal in die Recherche, weil möglicherweise habe ich eine Idee.

00:38:23: Überleg

00:38:24: mal.

00:38:24: Ich nehme mir die gerne... Ich denke

00:38:25: auch noch mal drüber nach.

00:38:26: Ich nehme mir die gerne mit in die nächste Folge.

00:38:31: Aber bist du dann trotzdem immer gern zu deinem Papa gekommen?

00:38:34: Voll gern.

00:38:36: Total gern und das ist echt so eine... Ich bin ja dann auch irgendwann fest hingezogen und es war interessant, weil ich... schon eigentlich alt war.

00:38:45: Also ich war schon Teenagerin.

00:38:47: Und auf einmal haben wir zum ersten Mal wirklich Alltag miteinander geteilt.

00:38:52: Hat das geklappt?

00:38:53: Voll.

00:38:53: Voll gut.

00:38:54: Es hat voll gut geklappt.

00:38:56: Und das war ein sehr intaktes Familienleben.

00:38:59: Mit deinem Depp würde ich auch echt gerne mal auf den Bier gehen.

00:39:01: Ich finde, das ist eine Schande, dass ich diesen Mann noch nicht anständig kennengelernt hab.

00:39:05: Ihr habt nur mal so, hi, wie gesagt.

00:39:06: Ja,

00:39:07: der ist so groß.

00:39:08: Oh Gott.

00:39:09: Hatte du Angst vor ihm?

00:39:11: Nein, ich hab doch keine Angst vor dem.

00:39:13: Weil früher haben Freundinnen und Kinder, die hatten immer ein bisschen Angst vor dem, weil der einfach so groß ist, so eine tiefe Stimme hat und weil er so eine Autorität ausstellt.

00:39:23: Ja,

00:39:23: und weil er es bestimmt doch ein bisschen geil findet, oder?

00:39:25: Dass er so eine Respektsperson ist oder so wirkt.

00:39:27: Ja, ja, ja,

00:39:28: ja.

00:39:29: Aber mit dem, also mit dem würde ich, also es muss kein Bier sein, es kann noch Wein sein.

00:39:35: Es kann auch ein Tee sein.

00:39:36: Aber das sollten wir echt mal...

00:39:38: Also zum Tee trinken kriegst du ihn nur, wenn er Schnupfen hat.

00:39:41: Okay,

00:39:41: gut, aber mit Schnupfen will ich ihn nicht treffen.

00:39:43: Dann nehme ich das Bier.

00:39:45: Der Wein.

00:39:46: Der Wein?

00:39:47: Okay.

00:39:48: Und wer weiß, wenn du dich gut verstehst mit meinem Papa?

00:39:52: Vielleicht baut er die im Baumhaus.

00:39:54: Glaub es oder glaub es nicht?

00:39:56: Eine Schulfreundin von mir, die sich übrigens für den Playboy ausgezogen hat.

00:40:03: Ja.

00:40:04: Die ist sehr gut situiert, groß geworden.

00:40:07: Der Vater im Rechtsanwalt und da gab es irgendwie Kohle.

00:40:10: Und weißt du, was die hat?

00:40:11: Die hat eine große Schwester.

00:40:13: Und sie und ihre Schwester, ich hatte ja keine Schwester, ich habe ja nur Brüder.

00:40:16: Ich habe mir, hätte es ja schon immer cool gefunden, eine Schwester zu haben.

00:40:18: So, und jetzt hat dieses Mädchen nicht nur eine Schwester, sondern eine Gartenlaube.

00:40:24: Die Eltern haben diesen Kindern in den Garten so ein geiles, süßes, kleines, fertiges Häuschen gebaut.

00:40:31: Und das war ... Eingerichtet mit Spielsachen und einem Tisch und einem Mahltisch und alle Sachen waren da drin.

00:40:38: Und es war deren Spielhaus, aber kein so ein Billoplastik-Mini-Spielhaus, wo ein fünfjähriges Kind

00:40:43: einpasst, sondern ein

00:40:44: Haus, eine Villa, eine Kindervilla hat die gehabt.

00:40:49: Und ... Die hatten, das werde ich auch nie vergessen, ich war da leider nur einmal zum Geburtstag eingeladen.

00:40:56: Die hatten im ersten Stock so eine riesige Terrasse, die aber vom Dachkiebel quasi noch überdacht

00:41:03: war.

00:41:03: Ein Freisitz.

00:41:04: Ja, ein Freisitz, aber da, oder wie so eine Veranda auf dem ersten Stock, also einen ganz, ganz großen... Wunder, wunderschön.

00:41:10: Und dort haben wir dann irgendwie an dem Kindergeburtstag noch irgendwie gespielt und so.

00:41:14: Und dann hab ich gefragt, warum sie ihre Betten im Sommer nicht nach draußen stellen und draußen schlafen.

00:41:18: Weil man liegt ja da super safe, so.

00:41:21: Das ist einfach nur ... Und für mich war das ja der ... Also, hä?

00:41:25: Wie geil, du stellst einfach deine Matratze raus und kannst bei Regen im Sommer immer draußen schlafen.

00:41:30: Ich fand so cool.

00:41:31: Und die Mutter hat mich angeguckt, als ob ich gesagt hätte, hallo, ich bin ein Vampir.

00:41:34: Und hat dann gemeint, aber das Bett gehört ins Schlafzimmer.

00:41:37: Und dann mussten wir wieder reingehen.

00:41:39: So, cool.

00:41:40: Und finde ich lustig, dass es die Mutter von der Playboy Frau sagt.

00:41:43: Ja,

00:41:43: genau.

00:41:44: Naja, das haben die sich, glaube ich, auch nicht gewünscht, dass die Tochter sich irgendwann auszieht.

00:41:47: Aber hey, soweit ich das beurteilen kann, schöner Bußen.

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